Ferritischer Edelstahl: Eigenschaften, Einsatzgebiete und Auswahl

Was ist ferritischer Edelstahl?

Ferritischer Edelstahl zählt zu den nichtrostenden Stählen und zeichnet sich durch eine besondere Gefügestruktur aus, die hauptsächlich aus Ferrit besteht. Typisch für diese Stähle ist ein Chromgehalt von mindestens 10,5 %, während Nickel in der chemischen Zusammensetzung kaum oder gar nicht enthalten ist. Weitere Legierungselemente wie Molybdän, Aluminium oder Titan können die Eigenschaften gezielt beeinflussen.

Durch das Fehlen von Nickel ergibt sich ein wirtschaftlicher Vorteil, was ferritische Edelstähle besonders für kostenbewusste Anwendungen interessant macht. Die Magnetisierbarkeit ist ein weiteres charakteristisches Merkmal dieser Werkstoffgruppe.

Eigenschaften ferritischer Edelstähle

  • Gute mechanische Festigkeit: Hohe Streckgrenze und Festigkeit ermöglichen einen vielseitigen Einsatz.
  • Bearbeitbarkeit: Die Materialien lassen sich gut schneiden und verarbeiten.
  • Wärmeleitfähigkeit: Besser als bei austenitischen Stählen, besonders vorteilhaft bei Anwendungen mit wechselnden Temperaturen.
  • Korrosionsbeständigkeit: Besonders beständig gegen chloridinduzierte Spannungsrisskorrosion.
  • Magnetisch: Im Gegensatz zu austenitischem Edelstahl sind ferritische Stähle magnetisch.

Spezielle Legierungszusätze wie Titan oder Niob verbessern zudem Schweißbarkeit und Verformbarkeit, was für viele industrielle Anwendungen entscheidend ist. Ein Beispiel für einen hochwertigen Edelstahl mit guter Korrosionsbeständigkeit ist unsere Edelstahl Sechskant SW 13-27mm 1.4435 Stange 316L Sechskantstange UNS S31635.

Einsatzbereiche ferritischer Edelstähle

Aufgrund ihrer Kombination aus Kostenersparnis und Eigenschaften sind ferritische Edelstähle in zahlreichen Bereichen etabliert:

  • Automobilindustrie: Auspuffanlagen, Karosserieteile, Innenausstattungen
  • Haushaltsgeräte: Geschirrspüler, Waschmaschinentrommeln, Gehäuse von Elektronik
  • Lebensmittelindustrie: Transportbehälter, Tanks, Anlagenkomponenten
  • Bauindustrie: Fassaden, Dachsysteme, Innenausbauten
  • Chemie- und Petrochemie: Beständige Behälter und Rohrleitungen

Hochlegierte Varianten mit erhöhtem Chrom- und Molybdängehalt kommen zudem in maritimen und küstennahen Anwendungen zum Einsatz.

Vorteile und Auswahlkriterien

Ein entscheidender Vorteil ferritischer Edelstähle ist der günstige Preis infolge des geringen Nickelanteils. Zudem überzeugen sie durch ihre sichere Verarbeitung und die Eignung für spezifische Korrosionsanforderungen. Die Auswahl des passenden Werkstoffs richtet sich nach den Anforderungen an Korrosionsbeständigkeit, Schweißbarkeit und mechanischen Eigenschaften.

Für Anwendungen, bei denen höchste Korrosionsbeständigkeit erforderlich ist, empfiehlt sich die Auswahl von höher legierten Werkstoffen. Für präzise Rundstäbe aus Edelstahl ist die Edelstahl Stange 2mm-625mm V4A 1.4571 UNS S31635 Rundstab Vollmaterial Rundstahl eine geeignete Option. Titanlegierte Drähte sind eine Alternative für spezielle Anforderungen, etwa im Titan Typ: Draht Bereich.

Evek GmbH: Ihr Partner für ferritischen Edelstahl

Die Evek GmbH bietet ein umfassendes Sortiment an ferritischen Edelstählen in unterschiedlichen Abmessungen und Qualitäten. Ob Stangen, Sechskantstangen oder Sonderanfertigungen – unsere Produkte erfüllen höchste Ansprüche und sind für viele industrielle Anwendungen geeignet. Sprechen Sie uns gerne für eine individuelle Beratung an.

FAQ zu ferritischem Edelstahl

Welche Rolle spielt Chrom in ferritischen Edelstählen?

Chrom ist das Hauptelement, das die Korrosionsbeständigkeit gewährleistet. Ein Mindestgehalt von 10,5 % ist erforderlich, je nach Anwendung können auch höhere Werte sinnvoll sein.

Wo kommen ferritische Edelstähle bevorzugt zum Einsatz?

Sie werden vor allem in der Automobilindustrie, im Haushaltsgerätebau sowie in der chemischen Industrie eingesetzt, wenn Beständigkeit und Wirtschaftlichkeit gefragt sind.

Worin unterscheiden sich ferritische und austenitische Edelstähle?

Ferritische Edelstähle enthalten wenig bis kein Nickel, sind magnetisch und weisen eine höhere Beständigkeit gegen bestimmte Korrosionsarten auf. Austenitische Edelstähle hingegen sind nicht magnetisch und meist teurer.

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